Unsere Geschichte

Vorwort zur Vereinsgründung

Nach gründlicher Überarbeitung der noch vorhandenen Vereinsunterlagen wurde im Jahr 1976 das Gründungsjahr auf 1884 festgeschrieben.

Grundlage:

a) Das Protokollbuch von 1911, in dem auf das Gründungsjahr 1994 hingewiesen wurde

b) Ein Gauschießen verbunden mit 50-jährigem Jubiläumsschießen im Jahre 1934

c) Das 85-jährige Jubiläumsschießen 1969 beim Ott

1877

Durch umfangreiche Nachforschungen für das 100-jährige Vereinsjubiläum im Jahr 1984 konnte zweifelsfrei belegt werden, dass die Zimmerschützengesellschaft Staudach-Egerndach schon im Jahre 1877 gegründet wurde.

Grundlage:

a) Auszug aus der Gemeindechronik von Anna Kroher, Seite 320

b) Meldung nichtpolitischer Vereine an das Königliche Bezirksamt Traunstein durch Bürgermeister Guggenbichler im Jahr 1900

Auszug aus der Gemeindechronik
Historische handschriftliche Tabelle oder Dokument mit mehreren Spalten und Zeilen, geschrieben in schwarzer Tinte auf weißem Papier.

Gemeindechronik von Anna Kroher

Statuten von 1886

Meldung Bezirksamt

1884 / 1886

Ab dem Jahr 1884 legten die Mitglieder der “Zimmerschützengesellschaft Staudach-Egerndach” im “Brauhaus Egerndach” einen 2. Schießabend ein. So entstand, getragen von den gleichen Gründungsmitgliedern, die “Zimmerschützengesellschaft Egerndach”, deren Statuten 1886 vom Königlichen Bezirksamt Traunstein im Jahr 1886 genehmigt wurden.

Gründungsmitglieder waren: Adolph Kroher sen., Adolph Kroher II, Josef Weiß jun. (1. Schützenmeister), Fabrikverwalter Kern (Cassier), Johann Brunnhuber, Josef Lindlacher, Fritz Kroher und Josef Schnaiter

Sie wählten Josef Weiß jun. zu ihrem eigenen Schützenmeister. Trotzdem wurde bereits damals satzungsmäßig eine gegenseitige Mitgliedschaft in beiden Gesellschaften vereinbart.

Hochzeitsschießen Ranz

Wappen mit zwei Tieren, vermutlich Löwen oder Tiger, auf einer Flagge mit Text in Deutschland.

1911

Schützenmeister Josef Weiß jun. leitete die Geschicke der Gesellschaft bis 1911. Ein Diplom für 25-jährige Schützenmeistertätigkeit und die Ernennung zum Ehrenmitglied waren der verdiente Lohn. Sein Nachfolger Nikolaus Buchstaller übernahm für zwei Jahre dieses Amt.

Ein Wappen mit drei Tigern, einem Schild in der Mitte und Text, der sich um das Wappen bewegt, auf einem Hintergrund in Blau.

Ehrendiplom von 1913

1913

Schützenmeister Nikolaus Buchstaller konnte 1913 Jakob Loidiller für seine Nachfolge gewinnen.

Hochzeitsschießen Ferdinand Kranabetter

1914

Hochzeitsschießen Schnaitter

1915

Verursacht durch die Wirren des 1. Weltkriegs und des daraus resultierenden Waffenverbots mußte der Schießbetrieb im Jahre 1915 eingestellt werden.

1919

Schon im Jahr 1919 formierte sich die Vorstandschaft neu und rief die Mitglieder an den Stand zurück.

Schützenmeister erneut: Jakob Loidiller

1922

Beim Kassenbericht der Jahresversammlung 1922 stellte Kassier Joseph Oberhorner fest, daß der Kassenbestand von 161,28 RM durch die Geldentwertung nutzlos wurde.

1923

Im Inflationsjahr 1923 schlossen sich die Zimmerschützen-Gesellschaften Staudach-Egerndach, Übersee, Rottau, Marquartstein, Niedernfels, Unterwössen und Entfelden zu einem “Schützenbund Achental” zusammen. Noch im selben Jahr wurde dieser Bund in den Bayer. Schützenbund aufgenommen. Diese Vereinigung war der erste Schritt zur Gaugründung. Die “Schützengesellschaft Staudach-Egerndach” zählt somit zu den Mitbegründern des Schützengaues “Traunstein/Chiemgau”. 

1928

Hochzeitsschießen Angerer

1929

Hochzeitsschießen Mathias Höger, Josef Weiß und Hofmann

1933

Hochzeitsschießen Franz Schützinger

1934

50-jähriges Vereinsjubiläum

Am 19. und 20. Mai 1934 (Pfingstsamstag und -sonntag) führte die Gesellschaft das Gauschießen des “Gau-Hochland, Bez. Chiemgau, Untergau 23”, verbunden mit dem 50-jährigen Vereinsjubiläum, im Gasthof “Unterbuchner”, Egerndach durch. 60 Teilnehmer aus dem Achtental, Oberwössen und Reit im Winkl, waren anwesend. Dieses Vereinsjubiläum wurde auch noch am 1. Dezember 1934 innerhalb der Gesellschaft gefeiert. 

1937

Offensichtlich hat sich das gemeinsame Handeln der beiden Gesellschaften einmal zerschlagen, denn am 30. Oktober 1937 fassten die Zimmerschützengesellschaften “Staudach” und “Egerndach” zum zweiten Mal den Beschluss sich zu einer “Vereinigten Schützen-gesellschaft “Staudach-Egerndach” zusammenzutun.

Ein Wappen mit zwei Tigern, die einen Schild mit einem blauen Band und einem schwarzen Schild mit weißen Zeichen tragen.

Beschluss zu Vereinigung von 1937

1939 / 1941

Schon vor Beginn des 2. Weltkrieges nahm der politische Druck der Reichsregierung auf die Schützengesellschaften zu.

Eugen Kroher wurde 1939 zum Unterkreisführer bestellt. Die vormilitärische Erziehung der Jungschützen, unter dem Motto “Üb Aug und Hand fürs Vaterland”, wurde den Schützenmeistern auferlegt. Diese unliebsamen Pflichten, ganz besonders aber ein Waffenverbot, bewirkten 1941 die Einstellung des Schießbetriebes. In den ersten Kriegsjahren wurden die Daheimgebliebenen zur Opferbereitschaft aufgefordert. Wieder einmal waren es die Schützen, die durch Opferschießen zu Gunsten des Winterhilfswerks, ihren Obolus entrichten mußten. Doch auch dieser Schützengeist erlosch mit zunehmender Kriegsdauer. Die sonst so aktive Vereinstätigkeit wurde eingestellt.

1950

Am 7. Oktober 1950 trafen sich im “Cafe Mühlwinkl” die treuesten Altmitglieder: Eugen Kroher, Jakob Loidiller, Josef Sedlmaier, Georg Angerer, Michael Gaukler, Martin Guggenbichler sowie Martin Auracher und faßten den Beschluss alle Mitglieder, welche Ende 1941 der Gesellschaft angehörten durch Liste einzuladen.

Diese Mitgliederversammlung bewirkte den Wiederbeginn des Schießbetriebes am 21.10.1950 beim “Gaukler”. Zum Schützenmeister wurde Eugen Kroher gewählt, der darüber hinaus dem Schützengau Traunstein/Chiemgau von 1931 bis 1964 als Gauschützenmeister vorstand.

Beschluss zu Vereinigung von 1937

1961

Nachdem die Gesellschaft im Jahre 1961 durch die Krankheit von Eugen Kroher, ernstzunehmende Auflösungserscheinungen gezeigt hatte, beschloss man eine erneute Vereinigung mit dem SV Egerndach (unter Schützenmeister Georg Schütz), der dem Bayer. Sportschützenbund nicht angehörte. Zum neuen Schützenmeister wurde Georg Angerer gewählt. Durch die gute Zusammenarbeit von Schütz und Angerer erlebte die Gesellschaft erneut einen erheblichen Aufschwung.

1964

Am 26. Januar 1964 verstarb der langjährige Schützenmeister Eugen Kroher im hohen Alter von 81 Jahren. Der “Krohervater” verkörperte zeitlebens den Schützengeist alter Prägung. Sein Scheiden war das Ende einer Ära, die Karl-Heinz Fulde in seiner Gauchronik als das “Jahrhundert des Kroher” bezeichnete (Aus der Festschrift zum 60-jährigen Bestehen des Schützengaues).

1973

Da die Schießstände im Saale des Gasthofes “Ott” an den Schießabenden jeweils erst aufgebaut werden mußten, suchte Schützenmeister Emmeran Pointner nach Möglichkeiten zum Bau einer vereinseigenen Standanlage. Aus verschiedenen Gründen kam diese Idee jedoch nicht zur Vollendung. Gleichzeitig bot sich im Gasthof “Mühlwinkl” der Ausbau eines Kellerraumes an, der für 6 Stände mit anschließendem Schützenlokal, gut geeignet erschien. Diese Gründe waren Anlass zur Einberufung einer Mitgliederversammlung, die im Gasthof “Mühlwinkl” abgehlaten wurde. Die anwesenden 36 Mitglieder beschlossen einstimmig einen Lokalwechsel. Durch viele freiwillige Arbeitsstunden entstand unser neues Schützenheim. Da die Materialkosten von den Wirtsleuten übernommen wurden, blieb die Gesellschaft von einer empfindlichen Belastung der Vereinskasse verschont. 

Schorsch Schmind wurde für seine besondere Verbundheit zur Schützengesellschaft und der langjährigen Tätigkeit als Kassier zum Ehren-mitglied ernannt.

1971

Zum Jahresbeginn 1971 stellte Franz Wild sein Schützenmeisteramt zur Verfügung. Ehrenmitglied Schorsch Schmid lud zu einer außer-ordentlichen Mitgliederversammlung bei der Emmeran Pointner zum neuen Schützenmeister gewählt wurde.

Im Februar 1971 wurde wieder ein Schützenball, der großen Anklang fand, veranstaltet.

1965

Franz Bacher übernahm das Schützenmeisteramt für die Jahre 1964 und 1965. Sein Nachfolger wurde Franz Wild. Ihm verdanken wir die Anfertigung unserer Schützenkette. Franz Wild war es auch, der im Jahr 1969, das 85-jährige Jubiläumsschießen organisierte und durchführte. 211 Schützen beteiligten sich an dieser Veranstaltung.

1977

Unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Josef Sedlmaier veranstaltete die Schützengesellschaft ein Wohltätigkeitsschießen zu Gunsten des Kinderhortes. Es beteiligten sich 354 Bürger jeglichen Alters an diesem Wettstreit. Es konnte eine ansehnliche Summe zur Beschaffung von Geräten übergeben werden.

Bei der Mitgliederversammlung im November 1977 kandidierte Emmeran Pointner nicht mehr für das Amt des 1. Schützenmeisters. Zum Nachfolger wurde Philipp Schützinger gewählt, der bereits viele Jahre 2. Schützenmeister und Schriftführer war.

1978

Im Juli 1978 hielten die Schützen ihr erstes Gartenfest ab. Ebenfalls wurde mit dem Gästeschießen begonnen. Bereits im ersten Jahr erfreuten sich über 300 Urlauber an 10 Schießabenden über die neue Freizeitangebot. Für die hierbei zu vergebenden Erinnerungsgaben entwirft Schützenmeister Schützinger ein Vereinswappen, welches als Vereinsabzeichen geprägt und auf Urkunden gedruckt wird.

Vorstandschaft und Vereinsausschuß beschließen die Anfertigung einer neuen Schützenkette. Die alte Kette wird als Jugend-Königskette weiter-verwendet.

Karl Gasteiger jun. wird beim Gauschießen in Grassau Gaujugendkönig.

1980

Um vom Landratsamt die Anerkennung als “Gemeinnütziger Verein” zu erhalten, entwarf Philipp Schützinger eine Vereinsatzung, die von den Mitgliedern bei der Jahreshauptversammlung einstimmig angenommen wurde. Hierin wurde festgelegt, dass die Gesellschaft politisch und konfessionell neutral ist und ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke verfolgt. Sie fördert und pflegt den Schießsport mit zugelassenen Sportwaffen als Leibesübung erzieht ihre jugendlichen Mitglieder sportlich und gesellschaftlich.

1981

Die Mitgliederversammlung beschließt das 100-jährige Vereinsjubiläum im Jahre 1984 mit einer Fahnenweihe zu verbinden. Nach Einholung verschiedener Angebote wurde im Juni dieses Jahres bei der Niederbayersichen Fahnenstickerei eine Vereinsfahne bestellt.

Die Anschaffung einer Schützentracht wird von den Mitgliedern ebenfalls befürwortet. Sie wird bei den Schützenfesten in Marquartstein und Haslach erstnaks nut großer Anerkennung getragen.

Unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Medlmaier übernahm die Gesellschaft das Gauschießen, verbunden mit einem Gedächtnis-schießenzu Ehren der verstorbenen Ehrenmitglieder Jakob Loidiller und Georg Angerer. 677 Teilnehmer aus dem Schützengau Traunstein/Chiemgau belohnten die vielen Mühen. Der Reinverdienst dieser Veranstaltung wurde für die Anschaffung der Vereinsfahne verwendet.

Von der Firma Solidus Medaillen-Verlag wurde eine Schützenmedaille in 30 mm und 34 mm Durchmesser geprägt. Die größere Ausführung soll ausschließlich für Ehrungen innerhalb der Gesellschaft Verwendung finden. Sie wurde erstmalig an Bürgermeister Sedlmaier für die Übernahme der Schirmherrschaft beim Gauschießen verliehen.

Der Gauschützenball mit dem “Tegernseer Alpenquintett” beschloss dieses ereignisreiche Jahr.

1982

Unsere starke Damenmannschaft wird vom Schützengau Traunstein zum Damenpokalkampf des Bayersichen Sportschützenbundes nach Starnberg eingeladen. Sie belegt dort von 18 Mannschaften den 7. Platz. Besonders erfreulich war der 2. Platz von Vroni Drexl in der Einzelwertung. 

Michael Gasteiger gewinnt das Widderschießen in Kössen. Leider kontte der Widder wegen übermächtiger zollamtlicher Formalitäten nicht nach Bayern eingeführt werden.

Bürgermeister Sedlmaier wird für seine Mitgliedschaft von 1932 bis 1963 und ab 1977 zum Ehrenmitglied ernannt.

Hochzeitsschießen: “Schmied/5er” von Vroni und Simon Drexl

Gründung der Böllerschützengruppe 

Auf Anregung von Schützenmeister Schützinger und mit Einverständnis der Mitgliederversammlung gründet die Gesellschaft 1982 eine Salutböllergruppe, die es sich satzungsmäßig zur Pflicht macht, im Rahmen der Brauchtumspflege, bei weltlichen und kirchlichen Anlässen das Ehrensalut zu schießen. Ein weiterer Beitrag der Schützen zur Erhaltung von Tradition und Fundament der Selbständigkeit in der Gemeinde. Der Einsatz erfolgt, ausgenommen bei Hochzeitsschießen, ausschließlich in der Schützentracht.

Gründungsmitglieder: Hans-Peter Bondzio, Markus Denk, Wolfgang Eberwein, Karl Gasteiger jun., Robert Kling, Erich Naak, Sepp Neumayer jun., Hubert Pointner, Peter Schützinger, Philipp Schützinger

Diese legten daraufhin beim Gewerbeaufsichtamt München die Fachkundeprüfung für den Umgang und das Schießen mit Böllern ab.

Es wurden drei Schaftböller angeschafft (gesponsert von der Gemeinde Staudach-Egerndach, von Philipp Schützinger und der Schützengesellschaft).

Erster Schussmeister der Böllergruppe wird Philipp Schützinger (1982 bis 1992).

Eine schwarz-weiße historische Fotografie einer Gruppe von Männern, die Uniformen tragen, einige mit Hüten, einige mit Gewehren, im Freien.

Gründungsmitglieder der Salutböllergruppe

1983

Die Niederbayersiche Fahnenstickerei lieferte bereits zu Beginn des Jahres die neue Vereinsfahne.

Ehrenmitglied Schorsch Schmid spendete hierzu eine schwervergoldete Fahnenspitze und eine gedrechselte Fahnenstange.

Die Damenmannschaft wurde Sieger bei den Rundenwettkämpfen in der Klasse A des Schützengaues und Mannschaftssieger beim Gauschießen in Bernau.

Die Böllerschützen nehmen ihre “Tätigkeit” auf.